[Restaurant] Griechischer Wein im Ynos

18.06.2022
Christian

„Griechischer Wein, ist so wie das Blut der Erde …“ trällerte 1974 Udo Jürgens und schob dieses Getränk damit unbewusst in eine Schlager-Ecke, aus der sich weder die Küche noch der Wein bis heute erholen konnte. Verbindet man griechischen Wein höchstens noch mit dem harzigen Retsina, wählt man in den zahllosen blau-weissen griechischen Restaurants doch gleich einen Ouzo zum Tsatsiki, das macht man ja dort so, oder?

Die Griechen seien die Weltmeister im Anti-Marketing, sagt uns Yiannis, der Gründer von Gaia Wines, dessen Weine wir heute Abend im Ynos probieren dürfen. Anti-Marketing ist die Wissenschaft, möglichst nichts von dem zu verbreiten, was man so Gutes macht. Zum Glück hält sich Yiannis nicht daran, denn was er uns über seinen griechischen Wein erzählt überzeugt derart, das man sich gleich ein paar Kisten kaufen würde, ohne den Wein erst getrunken zu haben.

Aber zum Nicht-trinken sind wir nicht da. An diesem Abend wird uns sowohl die ganze Karte vorgestellt, als auch 7 griechischen Weine. Dumm nur, dass ich heute morgen meine Migräne mit Ibuprofen vertreiben wollte. Spätestens nach den ersten Schlückchen gebe ich mein Vorhaben auf, den heutigen Tag alkoholfrei beenden zu wollen.

Die Weine von Gaia Wines an diesem Abend kommen in erster Linie von Santorini. Die Insel besteht aus einer riesigen Caldera, der Ausprägung einer alten Vulkanstruktur. Der Vulkan hingegen ist immer noch aktiv und kann jederzeit ausbrechen.

Wandert man über Santorini ist der Weinbau nicht offensichtlich, denn die Weinstöcke stehen nicht schön in Reihe, sondern werden aus Schutz vor den warmen Winden und der Hitze kreisförmig nach oben gebunden. In jedem Jahr werden die Weinstöcke ein Mal im Kreis gebunden, so ähnlich den Baumringen kann man das Altern schnell abschätzen. Uralte Weinstöcke von über 100 Jahren produzieren so einen charaktervollen mineralischen Wein, sowohl weiss als auch rot. Die Wurzeln selbst bleiben immer im Boden, von dem Stock werden jedoch immer wieder neue Zweige gezogen, die dann wiederum auch wieder über 100 Jahre alt werden. Dadurch gibt es Wurzeln, die über 500 Jahre alt sind.

Die Ernte dieser alten Stöcke ist gering, in diesem Jahr war es nur 1000 kg / Hektar. Wenig fruchtige Aromen, hohe Säure und ausserordentliche Mineralität prägen den Wein. Diese kommt durch das geologische Profil des Untergrunds, es existiert nur vulkanische Asche auf der Insel. Kombiniert mit wenig Wasser ergibt sich ein extrem charaktervoller Wein.

Die Weissweine kommen von der autochthonen Traube Assyrtiko. Sie können durchaus lang gelagert werden. Yiannis macht dabei sogar Versuche, die Weine unter Wasser zu lagern, um den Einfluss von Sauerstoff gänzlich einzudämmen.

Die beiden Rotweine an diesem Abend kommen vom Peleponnes und von Nemea und werden aus der Traube Agiorgitiko gewonnen, charaktervolle alkoholreiche Rote mit grosser Intensität.

Das Ynos bedient nicht die alten Klischees griechischer Küche sondern geht neue Wege. Die Vorspeisen sehr spannend und abwechslungsreich, mit viel Fisch und Meeresfrüchten. Auch bei den Texturen wird nicht gespart, herrliche Cremes wechseln sich mit chrunchigen Zutaten ab, das Ganze verfeinert mit aromatischen Ölen.
Auch die Hautptgerichte sind ausgesprochen abwechslungsreich und, so wird es gleich auf der Karte vermerkt, zum Teilen gedacht. So bekommt man einen sehr schönen Eindruck der Küche von der Kunst des Chefkochs Vassilis Zacharakis.

Die Atmosphäre auf der Terrasse hat ein grossstädtisches Flair und gefällt genauso wie die moderne Stil im Restaurant, der mit weiss-blau so gar nichts zu tun hat. Gerne werden wir wieder kommen!

Informationen

Ynos
Europaallee 47
8004 Zürich

Telefon: +41 44 536 44 44
email: info ( at ) ynos.ch

Öffnungszeiten:
MO – DO 11:00 – 24:00
FR – SA 11:00 – 02:00
SO geschlossen

Links zum Restaurant:

Webseite
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Besucht am 04.07.2019
FoodFreaks wurde vom Restaurant im Rahmen eines Presseevents eingeladen. FoodFreaks nimmt diese Einladungen gerne entgegen, da ansonsten Restaurantbesuche wesentlich seltener möglich wären. Dennoch schreiben wir unsere Meinung und lassen uns von der Einladung nicht beeinflussen!

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