Es gibt Gerichte, da könnte man sich reinlegen. Shrimps im Ofen, das ist so ein Gericht. In jedem mediterranen Restaurant steht es auf der Karte, aber nur selten ist es gut. Ich erinnere mich immer noch gerne zurück an das Restaurant Lissabon Bar in München, dort gab es die Besten, die Köche wollten mir damals aber das Rezept nicht verraten. Seit vielen Jahren ist das Restaurant geschlossen und somit auch jegliche Möglichkeit, irgendwie das Rezept zu bekommen. Sehr wahrscheinlich sind die Köche von damals inzwischen eh in Pension. So musste ich halt selbst die wenigen Zutaten immer wieder neu zusammenmixen und mit diesem Rezept kommt es doch dem damaligen Geschmack recht nahe. Das Praktische daran: einfach die tiefgefrorenen Shrimps in die Ofenform legen, die anderen Zutaten darüber, in den Ofen, fertig.

Nehmt so viele Shrimps, wie ihr wollt, da kommt es auch ganz auf die Grösse an und ob es sonst noch was zu Essen gibt. Nehmt möglichst viel Knobli und Chili, aber auch da: ganz nach eurem Geschmack. Beim Wein aber Vorsicht, nehmt da nicht einen billigen säurebetonten Fusel sondern was Ordentliches. Beim Olivenöl hingegen ein ordentliches, aber eher mildes Öl und nicht das Teuerste, was ihr daheim rumstehen habt.

Sonst noch was? Der Wein muss natürlich auch in gehöriger Menge ins Glas, zudem braucht es tonnenweise Baguette. Am Besten esst ihr alles mit der Hand, und deshalb solltet ihr auch für jeden Esser eine kleine Form in den Ofen stellen. Das Gericht lässt sich zwar durchaus auch zum Teilen in die Mitte stellen, aber mit dem tropfenden Öl ist es doch praktischer, wenn sich jeder um sein Schälchen kümmert. Ausserdem gibt es dann kein Streit, denn bei dem Gericht ist es abzusehen, dass der letzte Shrimp eine Diskussion verursachen wird.

Shrimp oder was?
Nein, das sind keine Scampis, auch wenn das bei jeder zweiten Restaurantkarte falsch beschrieben ist. Die Dinger heissen in Deutsch Garnelen (klingt langweilig), im Englischen Shrimp (wenn sie richtig gross sind, heissen sie Prawns), im Französischen Crevette, im Italienischen Gamberi und im Spanischen Gamba. Scampis haben Scheren und sehen deshalb eher aus wie kleine Hummer.