Schäferstube in Saas-Fee

7.03.2020
Christian
Es gibt Restaurants, die sind geprägt von Äusserlichkeiten, von perfekt inszenierten Gerichten und grandiosen Kombinationen. Und es gibt Restaurants, die sind über alles geprägt von Menschen. Die Schäferstube ist so ein Ort. Vom ersten Eintritt bis zum Abschiedsgruss fühlt man sich hier zuhause. Simone steht dabei im Gastraum im Zentrum und steuert mit ihrem Team gekonnt, schnell und dennoch mit der notwenigen Zeit für die Gäste den Service, während Daniel die ebenso perfekte Ergänzung zum Ganzen aus der Küche liefert.

Mal ganz abgesehen davon, das man sich eh gleich aufgehoben fühlt, macht die Atmosphäre noch sein Übriges. Das kleine Restaurant gleicht einem Labyrinth und hinter jeder Ecke verbirgt sich ein kleiner Tisch für zwei oder eine Tafel für zwölf. Das erstreckt sich weiter in den ersten Stock, überall mit schönen Bildern und stilvoller Einrichtung. Vor dem Haus kann man bei schönem Wetter auf der herrlichen Terrasse mit traumhaftem Blick die Gerichte geniessen, aber ich bevorzuge den Innenraum. Es ist März, die Coronazeit hat die Restaurants noch nicht erreicht und draussen weht ein eisiger Wind. Aber die dicken Wände des Holzhauses sorgen auch im Sommer dafür, dass drinnen ausgeglichene Temperaturen herrschen. Ich bin von Saas-Fee Tourismus zu der Pressereise eingeladen, um die Vorzüge dieser Region kennenzulernen. Die Schäferstube gehört definitiv zu den Vorzügen!

Amuse-bouche

Die Karte überrascht mich zuerst ein wenig. Irgendwie hatte ich etwas ausgefallenere Gerichte erwartet, Daniel Kornhuber hat schliesslich im 5-Sterne-Restaurant Capra die Küche koordiniert, und sich mit seiner Schäferstube gleich 14 Punkte erkocht.

Man findet Rindstatar, Suppe, gemischten Salat oder eine Bouillon, als Hauptgericht Cordon Bleu, Filetsteak oder Käsefondue, aber auch etliche Gerichte, die uns neugierig machen. Und so werden wir im Laufe des Abends ein zweites Mal überrascht. Die Gerichte erscheinen keineswegs einfach, sondern können allesamt von der Präsentation, den Zutaten und dem Geschmack voll überzeugen. Am Ende sind wir zwar satt, aber würde es noch ein paar Gänge von Daniel geben, wir würden glatt weiter bestellen.

Aber wir sind ja noch ganz am Anfang. Simone serviert ein wunderschönes Amuse-Bouche: knusprige Arancine (Reisbällchen, Gericht aus Italien) mit einer frischen Senfsauce und einem köstlichen Selleriesüppchen serviert. Nach kürzester Zeit sind Arancine und Süppchen verschwunden.

OH NEIN, vergessen zu fotografieren! Ob wir vielleicht in der Küche das Gericht noch fotografieren könnten? Aber nach wenigen Minuten bringt uns Simone das Gleiche nochmal, damit wir dieses Mal zuerst das Gericht einfangen, bevor es abermals verschwindet, fast genauso schnell. Bitte nicht nachmachen, es ist sicher nicht die Intention der beiden, alle Gerichte zwei Mal zu servieren, nur weil man das Foto vergessen hat!

Die Weine

Bei der Weinkarte fokussiert man in der Schäferstube auf lokale Weine. Das dies im Wallis eine grandiose Idee ist, haben wir bei unserem letzten Besuch in Saas-Fee schon erfahren dürfen. Unser damaliger Aufenthalt im Waldhotel Fletschhorn (inzwischen geschlossen, aber vielleicht bald wieder unter neuer Führung geöffnet?) hat uns gezeigt, was für grandiose Weine hier ausgebaut werden. Allerdings bekommt das die weite Welt nicht unbedingt immer mit, denn so einige Tropfen sind so rar, dass man sie nur unter der Hand bekommt.

In der Schäferstube wird uns nach einem sehr schönen Weissen für den Start (den ich leider vergessen habe….) ein Roter serviert, dessen Name man sicher nicht vergisst: Nez Noir vom Weingut Rouvinez. Warum bitte schön Schwarznase? So heissen die Schafe, die mit ihrer schwarzen Nase von Mitte März bis Mitte April zwischen den Weinreben grasen, bevor sie später auf die 2’700 hohe Sommeralp getrieben werden. Man kann beruhigt davon ausgehen, dass dieser Wein Bio ist, man möchte ja nicht die Schafe vergiften. Uns überzeugt nicht nur das Etikett, der Name, die Geschichte, sondern dann schlussendlich auch der aus Merlot, Syrah und Gamaret erstellte Rotwein. Der passt perfekt in das ganze Konzept der Schäferstube!

Die Vorspeisen

Zum Glück sind wir zu zweit und können somit gleich zwei Gerichte probieren:

  • Ceviche vom Forellenfilet mit Gurke, Blumenkohl & Koriander
  • Gänseleber Pate mit Zwetschge, Brioche & Agrumen

Ceviche, wenn draussen Schnee liegt? Oh ja, das geht, denn das Gericht von Daniel ist herrlich ausbalanciert und hat mir so gut gefallen, dass ich ihn gleich nach dem Rezept gefragt habe. Das kommt demnächst auf diesem Blog, ich muss es nur mal noch selbst nachmachen. Erst wenn man das Rezept liest wird einem bewusst, wie viel Detailliebe Daniel in die Gerichte steckt.

Aber auch die Gänseleber ist sehr ausgewogen; Agrumen sind übrigens Zitrusfrüchte.

Hauptgericht & Dessert

Beim Hauptgericht können wir leider nicht anders, wir müssen beide das Gleiche bestellen:

  • Lamm 2.0 mit Rotkohl, Kürbis, Pilzen & Senfsauce

Wirklich ausgezeichnet! Das Lamm perfekt gegart, dazu die Süsse von Rotkohl und Kürbismousse, die Schwere der dunklen Sauce. Mit dem Senf bekommt das Gericht den perfekten Touch. Angenehm auch, dass das Lamm ohne schwere Beilagen serviert wird. Etwas Brot zum Auftunken der Sauce hat vollkommen gereicht.

Zum Abschluss konnte ich den Schoko-Brownies nicht widerstehen. Ich bin kein Fan von Milchhaut, aber in dieser gebackenen Form auf dem Dessert war es ein schöner Abschluss.

Fazit

In der Schäferstube ist nichts gekünstelt. Egal ob Service, Zutaten, Weine und Gerichte, es ist ehrlich und echt. So wie Saas-Fee. Und deshalb hat es uns auch so gut gefallen, in der Schäferstube und in Sass-Fee.

Jetzt, im Sommer, hat die Schäferstube wieder auf und man sollte auf jeden Fall hier Rast machen, wenn man in Saas-Fee ist. Sei es auf der Terrasse mit dem herrlichen Blick, oder noch besser für ein gemütliches Abendessen in den urigen Räumen. Aber vergesst nicht, rechtzeitig zu reservieren. Es wäre schade, wenn man davor steht und keinen der begehrten Plätze bekommt. Für alle, die nicht nach Saas-Fee kommen aber trotzdem etwas Schäferstube geniessen wollen: das Rezept kommt bald.

Schäferstube
Obere Gasse 32
3906 Saas-Fee

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Besucht am 06.03.2020
FoodFreaks wurde für das Wochenende in Saas-Fee im Rahmen einer Pressereise eingeladen. FoodFreaks nimmt diese Einladungen gerne entgegen, da ansonsten Restaurantbesuche wesentlich seltener möglich wären. Dennoch schreiben wir unsere Meinung und lassen uns von der Einladung nicht beeinflussen!
Saas-Fee bietet ein riesiges Spektrum an Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, und bietet tolle Unterkünfte und Restaurants. Infos findet ihr bei:

Saastal Tourismus AG
Obere Dorfstrasse 2
CH-3906 Saas-Fee, Switzerland

T: +41 27 958 18 58
E: info@saas-fee.ch

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