Jardin Zürichberg – La vie est belle

28.03.2022
Christian

Jardin Zürichberg

Nach 20 Jahren möchte man meinen, dass man seine Stadt so einigermassen kennt. Aber mit der Zeit passiert eigenartigerweise genau das Gegenteil. Anstatt dass man neue Ecken zu entdecken sucht, reduziert man seinen Radius immer stärker, bis selbst eine Fahrt ins Niederdorf einem Ausflug gleicht.

Die Tram 6 kenne ich, sie führt hoch zum Zoo, den ich das ein oder andere Mal mit den Kindern besucht hat. Doch von der Tramstation muss man nicht unbedingt den Weg zum Zoo einschlagen. Blickt man nach links, sieht man keine Elefanten oder Giraffen, dafür einen wunderschönen alten Bau. Vor über 100 Jahren gebaut, am 1. September 1900 eröffnet, hat man den Eindruck hier wurde ein kleines Schloss hingezaubert. Abseits jeder anderen Bebauung, direkt am Waldrand gelegen schmiegt sich das Gebäude in die Landschaft ein und der Eindruck entsteht, man befinde sich weit weg von jeglicher städtischen Bebauung. Dabei braucht die Tram gerade mal 15 Minuten vom Central hier hoch und selbst wenn man aufgrund des Ausblicks besonders langsam läuft, braucht man keine weiteren 10 Minuten, bis man vor dem Gebäude steht.

Holztische und Holzstühle auf Holzterrasse.

Die Getränkekarte passt sich dem Motto an: nur französische Weine. Schön!

Die Terrasse muss man nicht lange suchen, logischerweise befindet sie sich vor dem Haus, damit die Gäste den Ausblick voll geniessen können. Schwieriger wird es dann aber, wenn man in den Jardin möchte, denn dort sind wir heute zum französischen BBQ „La vie est belle“ eingeladen. Auf der grossen Terrasse direkt vor dem Haus wird à la carte serviert, für das BBQ laufen wir ein Stück weiter und gehen einige Treppenstufen hoch auf die Holzterrasse von der der Weitblick nochmals atemberaubender ist.

Es ist der erste Tag nach diesem Winter, der sich Sommer nennt und der dazu geführt hat, das ich den ein oder anderen Tag die Heizung hochgedreht habe. Endlich, Montag der 9. August, klart es auf und die Temperaturen steigen. Am Abend haben sich die Wolken das nochmals anders überlegt und erschienen in grosser Zahl, aber zumindest hielt sich der Regen zurück. Solange es aber schön ist, wird es den ganzen Sommer weitergehen und auf der Holzterrasse wird ab 17:30 das BBQ serviert.

Herrliche Salatschüssel mit Baguettes.

Mit ausgezeichneter Salatsauce.

Roastbeef, Creme Fraiche Sauce, darunter Tomatensalat.

La vie est belle.

Eigentlich sollte man gleich über Nacht bleiben, was will man schon wieder unten in Zürich?

Rechts die Terrasse mit den à la carte Gerichten.
Der Jardin auf der Holzterrasse hat über den Sommer an jedem schönen Tag geöffnet. Serviert wird ein französisch beeinflusstes 3-Gänge-Menu für CHF 69.

Als Vorspeise wird ein Salat und Roastbeef serviert, schön mit Blumen dekoriert.

Das Hauptgericht wird auf dem Grill zubereitet, es stehen diverse Fleischstücke und Würste sowie Fisch zur Auswahl. Einfach Bescheid sagen, was man gerne für Stücke serviert bekommt. Dazu gibt es provenzalisches Gemüse und schön knusprige Kartoffelstücke.

Für das Dessert schliesslich kommen kleine Gläser mit Himbeer-Créme und Früchten, genau richtig für den Abschluss.

Zum Glück gibt es Wein, und was für einen! Der Chardonnay war umwerfend! Warum zum Glück? Weil das von den Bürgersfrauen des «Frauenverein für Mässigkeit und Volkswohl» damals 1900 gegründete Restaurant und Hotel alkoholfrei waren. Da war ich dann doch froh, das man dieses Konzept im Hotel aufgegeben hat.

Ausstellung Mingeri Lüt des Künstlers Freddy Air Röthlisberger.

Wolfsbarsch vom Grill mit Gemüse

Kräuterbutter, Tomaten, Creme Fraiche, Knoblauchsauce

Lammstück mit Grillgemüse

Rindfleisch mit Kartoffeln
eben dem Ausblick muss man auch den Service loben! Überaus freundlich wurden wir empfangen und bedient. Es war ein sehr schöner Austausch, weitab von gespielter Höflichkeit. Der Grill ist direkt auf der Terrasse aufgebaut, so hält man die Wege kurz und die Gerichte werden nicht kalt, bis sie auf dem Tisch stehen.
Zum Dessert war es schon fast dunkel. Man merkt, dass die Tage kürzer werden, man möchte noch gar nicht an das Ende des Sommers denken. Auch deshalb nicht, weil nur einmal pro Sommer hier oben im Zürichberg auf der Terrasse zu Abend essen definitiv nicht genug sind. Und so machen wir uns mit dem Vorsatz auf den Weg, bald wieder zu kommen.

Die Tram hinunter nach Zürich braucht es übrigens nicht. Statt in der Nacht auf die nächste Tram zu warten, kann man auch gleich durch die mit Grillen bestückten Wiesen hinunterqueren, dann noch etwas durch die teuren Wohngebiete der Stadt und nach einem schönen Spaziergang kommt man unten beim Central wieder an. Was für ein schöner Abend!

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