Die Webseite ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Bilder des Restaurants nicht wirklich aussagekräftig. Aber von der Speisekarte bekommt man gleich den Eindruck, dass hier doch etwas anderes serviert wird als bei den üblichen Italienern in Zürich. Die erste Seite weist eine unglaubliche Vielfalt von verschiedensten Salami, Schinken und Käse auf. Uns interessieren jedoch mehr die Antipasti. Büffelmozzarella kennt man, genauso wie eingelegte Sardellen oder Tartar. Pasta-Bohneneintopf, Kutteln oder Melanzane sind aber doch seltener auf den Karten der Pizza-Italiener zu finden.
Wir brauchen lange, bis wir endlich eine Entscheidung fällen können. Meine Wahl fällt auf Catalogna (Blattzichorie) mit Pinienkernen, Rosinen und Fenchelsamen. Die Mischung überrascht auf den ersten Blick, aber der bittere, aus Italien stammende Blattsalat passt ausgesprochen gut zu den süsslichen Rosinen und Pinienkernen. Catalogna gehört zu den Zichoriengewächsen (wie Chicoree oder Endivie) und enthält noch mehr Bitterstoffe als die Zichorie Löwenzahn. Der früher Itybin genannte Bitterstoff Lactucopikrin ist für die Bitterkeit, aber auch für die gesunde Verdauungswirkung verantwortlich. Mit dem Chlorophyll reichert sich auch Lactucopikrin stärker an, weshalb Chicoree oder auch der gelbe Löwenzahn unter Lichtabschluss gezüchtet werden.
Der Catalogna wurde als lauwarmer Salat, ähnlich einem Spinat serviert, was hervorragend gepasst hat. Dazu eine leichte Vinaigrette.
Der Hauptgang ist nicht sonderlich erwähnenswert, die Ravioli mit der Kartoffel-Trüffel-Füllung waren leider recht trocken, da konnte auch etwas flüssige Butter kaum helfen. Mit den Linguine nere con gamberi, panna e pomodori wäre ich da wahrscheinlich etwas glücklicher geworden.
Die Preise sind durchgehend sehr moderat, für Zürcher Verhältnisse fast günstig.
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