Carpaccio mit Artischocke, Spargel und Parmesan
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Carpaccio „Nane della Giulia“

Die Luft ist klar, blauer Himmel, aber es ist noch eisig kalt in den Nächten. Der Frühling hat in Padova Anfang April noch nicht recht eingezogen, aber man spürt die Veränderung. Die Einheimischen lassen sich nicht von den Temperaturen beeindrucken und sitzen in Scharen vor den Restaurants und Bars, trinken Aperol Spritz und Campari und geniessen das Ende des Winters. Wie wir.

Doch wir haben noch eine andere Aufgabe: die Suche nach den gemütlichsten Restaurants in Padova. Gleich an allen drei Abenden unseres Aufenthalts werden wir fündig:

Die Gerichte sind typisch venezianisch und zuweilen etwas speziell. Kalte Sardellen und Scampi mit süss-sauren Zwiebeln und Rosinen, dazu warme Polenta in der Osteria l’Anfora, übrigens dem einzigen Slow-Food-Restaurant in der Stadt. Oder Hase geschmort, der so dunkel als ein Stück Fleisch serviert wird, dass man gar nicht recht weiss, wo man anfangen soll zu essen. In der Osteria La Sofia (ohne Webseite) ein gegrillter Oktopus mit pikanter Sauce, wiederum auf Polenta und einer herrlichen Pasta mit typischer heller gekochter Hackfleischsauce. Und dann eben ein herrlicher Salat als Antipasti, dort als Carpaccio bezeichnet, denn zentral sind die hauchdünn aufgeschnittenen, rohen Artischocken. Von rohen Artischocken habe ich schon in den Kochbüchern von Claudio gelesen, aber probiert noch nie. Das Carpaccio kommt bei der Osteria ohne Essig, nur etwas Trüffelöl. Auch wenn ich kein grosser Freund des synthetischen Öls bin, auf dem Gericht passt es hervorragend.

Dank der Gastfreundschaft in den Osterien verweilen wir lange Abende in den gemütlichen Gasträumen, wobei die Osteria Nane della Giulia und Osteria l’Anfora mit ihren alten Räumlichkeiten eine besondere Ausstrahlung haben. In allen Restaurant bestellen wir je eine Antipasti, primi piatti und secondi piatti mit zwei kleinen Tellern. So können wir mehr probieren und müssen anschliessend nicht aus dem Restaurant gerollt werden. In der Osteria Nane della Giulia finden wir den besten Wein, il Moro vom Weingut Santa Colomba mit 70% Cabernet Sauvignon und 30% Merlot, 14%.

Und Padova sonst? Wirklich einen Besuch wert! Eine traumhafte Stadt mit unglaublich vielen phantastischen geschichtsträchtigen Orten. Wegen zuvieler Touristen braucht man sich nicht zu beschweren, die Strassen sind gefüllt mit so vielen Studenten, dass man den Eindruck hat, diese seien die einzigen Einwohner. Ein Muss ist der Besuch der Kapelle Cappella degli Scrovegni, der Basilica di Sant’Antonio, der Basilica di Santa Giustina, dem  Prato della Valle (dem drittgrössten Platz in einer Innenstadt in Europa) und schliesslich dem Palazzo della Ragione zwischen Piazza delle Erbe und Piazza delle Frutta, auf denen die Wochenmärkte stattfinden. In dessen unteren Hallen befinden sich Verkaufsstände von Käse und Wurst, die jedem Foodie Tränen in die Augen treiben.

Zurück in Zürich probiere ich das Carpaccio gleich aus. Der Markt in Wipkingen hat frische weisse Spargel, das passt doch perfekt und so kommt in meiner Version etwas hauchdünn geschnittener Spargel mit dazu, ist ja auch Carpaccio! Dort bekomme ich auch den schönen langgewachsenen Radiccio mit den weissen Stielen.

Die Artischocken sollten klein und fest sein, am Besten die Sorten Carciofi Sardi oder Petit Violet, die weniger Heu enthalten. Dieses ist zwar nicht giftig, aber unschön zu essen. Genau wie die harten äusseren Blätter, weshalb diese gut weg geschnitten werden müssen, möchte man die Artischocke roh essen. Bei Bedarf kann man die geschnittenen Scheiben in Zitronenwasser einlegen, damit die Artischocke nicht braun wird.

Carpaccio mit Artischocke, Spargel und Parmesan

Carpaccio "Nane della Giulia"

Mise en place: 5 Minuten
Zubereitung: 5 Minuten
Alles zusammen: 10 Minuten

Werkzeuge

  • Aufschnittmaschine
Portionen: 1 Person

Zutaten

Zutaten

  • 5 Stengel Radicchio rosso tardivo di Treviso
  • 5 Blätter Kopfsalat, klein
  • 0.5 St Spargel
  • 5 Scheiben Parmesan
  • 1 TL Sonnenblumenkörner
  • 1 TL Kürbiskerne
  • 0.25 St Artischocke
  • 1 TL Trüffelöl
  • 0.5 TL Nussöl
  • 0.5 TL Olivenöl
  • Balsamico bianco, mild
  • Fleur du sel

Zubereitung

Vorbereitung

  • Spargel schälen und hauchdünn mit der Aufschnittmaschine aufschneiden.
  • Artischockenstiel abschneiden, äusseren Blätter entfernen und vom Kopf her soviel wegschneiden, bis es keine sehr harten Bereiche mehr hat. Dann hauchdünn mit der Maschine aufschneiden.
  • Parmesan ebenfalls hauchdünn aufschneiden.
  • Körner in der Pfanne leicht rösten.
  • Innere kleine Blätter des Kopfsalats in mundgerechte Stücke zerteilen. Waschen und schleudern.
  • Die Stengel des Radicchio rosso tardivo di Treviso halbieren, waschen, schleudern.

Anrichten

  • Salate anrichten, darüber Artischocke und Spargel.
  • Käse darüber legen, ebenfalls die Körner.
  • Alles vorsichtig mit dem Öl beträufeln. Salzen. Der Essig kann auch weg gelassen werden.
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2 Kommentare

2 Kommentare

  1. Sophie Hirschberg

    5 Sterne
    Mega cooles Rezept, freue mich aufs Nachkochen!

    Antworten
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