a mano

Eigentlich braucht ihr euch diesen Artikel gar nicht durchlesen. Reine Zeitverschwendung. Am Besten das Buch gleich kaufen!

Satt und zufrieden sitze ich nach einem Kochkurs von Marc Haeberlin, dem grandiosen 3-Sternekoch aus dem Elsass, in dem gemütlichen Sofa in der Lounge des Royal Savoy in Lausanne. Es ist schon ein paar Jahre her, doch ich erinnere mich noch gut an diesen phantastischen Tag. Marc Haeberlin, wie kann es anders sein, hat uns mit Wachtel, Trüffel und Gänseleber so gemästet, dass mich eigentlich nur der dazu gereichte Kräutersalat gerettet hat. Ach ja, eine „leichte“ Mousseline mit Krustentieren mit viel Butter und Rahm gab es zudem noch als Vorspeise.

Gegenüber sass Claudio, der Verfasser des grandiosen Foodblogs „Anonyme Köche“ und schwelgte begeistert über seinen Wein und die dazugehörige Zigarre, deren Schwaden er genüsslich in sich einsog. Sein Blog fasziniert übrigens weniger durch seine Aufmachung sondern durch einen unglaublichen Sprachwitz. Da steckt ein begeisterter, ja geradezu fanatischer Geniesser dahinter.

Seine Webseite delprincipe.ch könnte schlichter nicht sein, drei Bilder und drei Worte stehen dort: Kochbuchautor, Texter, Storyteller. Oh, wie wahr, ein Storyteller im besten Sinne. Als ich 2016 mit ihm im Savoy die erste Bekanntschaft machen durfte, war noch nichts bekannt über den grossen Kochbuchautor del Principe. (Nun gut, das Buch Ein Sommer wie damals war gerade veröffentlicht.)

Aber dann kam es Schlag auf Schlag: a casa (2017), al forno (2018) und nun a mano (2019). Nimmt man die Bücher in die Hand, betrachtet die herrlichen Fotos und liest die flüssigen Texte, dann fragt man sich automatisch, ob dieser Mensch überhaupt zum Schlafen gekommen ist die letzten Jahre. Wie kann man derart schöne Bücher in so kurzer Zeit auf den Markt werfen? Er muss das schon lange geplant haben und im stillen Kämmerchen alles vorbereitet haben!

Als Preisrichter des swiss gourmetbook awards habe ich Jahre später seine Bücher a casa und al forno beurteilen dürfen. Die Bewertung fiel nicht weiter schwer, beide Male gab es Gold. Was sonst.
Und das Neue? a mano? Beim Durchblättern des Buches bekommt man bald Tränen, so schön ist es. Wie um Himmels Willen kann man so verliebt sein in ein Land (Italien), in eine perfekte Form (Pasta), und ganz besonders, in die Zeit, die man sich für das Kochen nehmen sollte? Schaut man seine Bilder dieser Pasta an, die man sich kaum zu essen trauen möchte, dann sucht man automatisch nach einem Stück Zeit in seinem eigenen Leben. Wieviel Tage braucht man wohl, um die Farfalle zu formen, die Cappelletti und die Triangoli? Sind diese Bilder nicht alle gefälscht und im Hintergrund verwendet er eine Maschine oder zumindest eine Armada von aus Italien eingeflogenen Mamas, die ihm bei der Produktion dieser Teilchen helfen?

Ich kann es nicht beurteilen, Bilder sind heute mehr denn je nur Schein. Aber was für ein schöner Schein! Und was soll ich nun sagen, zu diesem Buch?

Kaufen! Sofort! Ihr werdet es nicht bereuen.

Sei es nur wegen der Bilder, oder sei es wegen der einfachen Rezepte, die einem verbieten, dieses Buch in einem hungrigen Zustand in die Hände zu nehmen. Oder sei es wegen der Fachkompetenz, mit der der Meister der Zeit uns beibringt, wie man Pasta macht. Seine anderen Bücher waren schon jede Seite wert, aber a mano übertrifft die anderen nochmals.

Vielen Dank für die Zeit, die man mit dem Blättern in dem Buch verbringen darf, Claudio!

Titel a mano
Autor Claudio del Principe
Verlag at Verlag
Preis CHF 39.90
Anzahl Seiten 256 Seiten
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